Dynamische Stromtarife

Kosten einsparen, durch logischen Ein- und Verkauf von Energie.

Zu dynamischen Strompreisen beraten lassen

Einführung in dynamische Stromtarife

Überblick

Dynamische Stromtarife, auch als variable oder flexible Stromtarife bekannt, passen die Strompreise an das aktuelle Angebot und die Nachfrage auf dem Strommarkt an. Im Gegensatz zu festen Stromtarifen, die über einen längeren Zeitraum gleichbleiben, können sich dynamische Tarife stündlich oder sogar minutengenau ändern. Diese Flexibilität ermöglicht es Verbrauchern und Unternehmen, ihre Energiekosten zu optimieren, indem sie ihren Stromverbrauch an die günstigsten Zeiten anpassen.

Unterschied zu festen Tarifen

Feste Stromtarife bieten eine konstante Preisstruktur, die Planungssicherheit ermöglicht, jedoch weniger Spielraum für Kosteneinsparungen bietet, wenn die Energiepreise auf dem Markt fallen. Dynamische Tarife hingegen reflektieren die tatsächlichen Marktbedingungen und schaffen Anreize für die Verbraucher, Strom zu Zeiten geringerer Nachfrage zu nutzen, was oft zu niedrigeren Preisen führt. Dies nicht nur reduziert die Energiekosten, sondern trägt auch dazu bei, die Belastung der Stromnetze während Spitzenzeiten zu verringern und somit die Gesamteffizienz des Energiesystems zu verbessern.

Vorteile dynamischer Stromtarife

Kosteneffizienz
Nutzer können ihre Stromkosten senken, indem sie energieintensive Vorgänge in Zeiten verlagern, in denen die Strompreise niedriger sind.
Energiemarktintegration
Verbraucher tragen durch ihre flexiblen Verbrauchsgewohnheiten zur Stabilisierung des Strommarkts bei, da sie Angebot und Nachfrage direkt beeinflussen.
Förderung erneuerbarer Energien
Durch die Anpassung des Verbrauchs an die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne können Verbraucher dazu beitragen, den Anteil regenerativer Energien im Netz zu erhöhen.

Funktionsweise dynamischer Stromtarife

Preisgestaltung

Dynamische Stromtarife basieren auf einem Preismodell, das sich an den realen Kosten für die Stromerzeugung orientiert. Diese Kosten variieren je nach Tageszeit, Wetterbedingungen und der allgemeinen Nachfrage. Bei niedriger Nachfrage, beispielsweise nachts oder an windigen Tagen, wenn Windkraftanlagen viel Energie produzieren, sinken die Preise. Bei hoher Nachfrage, etwa an kalten, windstillen Abenden, steigen die Preise entsprechend. Das flexible Preismodell bietet Verbrauchern die Möglichkeit, durch eine strategische Steuerung ihres Energieverbrauchs finanzielle Vorteile zu erzielen.

Technische Voraussetzungen

Um von dynamischen Stromtarifen profitieren zu können, benötigen Haushalte und Unternehmen in der Regel intelligente Messtechnik, sogenannte Smart Meter.

Diese Geräte messen den Energieverbrauch in Echtzeit und ermöglichen es dem Verbraucher, den Energieverbrauch entsprechend den aktuellen Tarifen anzupassen.

Beispielübersicht • Stromverbrauch im Tagesverlauf

Hauptlastzeiten (Peak Hours)

Dies sind Zeiten, in denen die Nachfrage nach Strom typischerweise am höchsten ist, z.B. Nachmittag. Während dieser Zeiten sind die Strompreise am höchsten.

Nebenzeiten (Off-Peak Hours)

In diesen Zeiten, oft nachts oder am frühen Morgen, ist die Nachfrage nach Strom geringer, und die Tarife sind niedriger.

Übergangszeiten (Shoulder Hours)

Diese Zeiten liegen zwischen den Hauptlastzeiten und den Nebenzeiten. Die Tarife sind moderat und bieten oft ein gutes Gleichgewicht zwischen Verfügbarkeit und Kosten.

Schaubild – Vorteile eines dynamischen Stromtarifs

Ein dynamischer Stromtarif kann für ein mittelständisches Unternehmen viele Vorteile bieten, insbesondere wenn ein Batteriespeichersystem integriert wird. Das Schaubild oben verdeutlicht die Unterschiede zwischen dynamischen und statischen Tarifen und zeigt auf, warum ein dynamischer Ansatz vorteilhafter sein kann.

Kosteneinsparungen durch niedrigere Tarife

Ein dynamischer Stromtarif ermöglicht es dem Unternehmen, von niedrigeren Preisen während bestimmter Zeiten des Tages zu profitieren. Das Schaubild zeigt deutlich, dass die Niedrigtarifzeiten (grüne Linie, z.B. 00:00 – 06:00 und 22:00 – 24:00) erheblich günstiger sind als der statische Tarif (rote Linie bei 30 Cent/kWh). Auch die Zwischentarifzeiten (grüne Linie, z.B. 06:00 – 08:00 und 18:00 – 22:00) sind günstiger als der statische Tarif.

Nutzung eines Batteriespeichers

Ein Batteriespeicher kann während der Niedrigtarifzeiten geladen und in den teureren Hochtarifzeiten genutzt werden. Dadurch lassen sich teurere Spitzenzeiten vermeiden und erhebliche Kosten einsparen.

Zusammenfassung

Ein dynamischer Stromtarif in Kombination mit einem Batteriespeicher bietet erhebliche Kosteneinsparungen durch die Nutzung von günstigen Niedrigtarifzeiten zum Laden und die Vermeidung teurer Hochtarifzeiten. Dies kann die Betriebskosten des Unternehmens senken und gleichzeitig eine größere Flexibilität bei der Energienutzung bieten. Der dynamische Ansatz stellt somit eine wirtschaftlich vorteilhafte und flexible Lösung für die Energieversorgung eines mittelständischen Unternehmens dar.

Beispielhafte Nutzung mit Batteriespeicher

Laden des Speichers: Während der Niedrigtarifzeiten, wenn der Preis bei 20 Cent/kWh liegt, wird der Batteriespeicher geladen.
Entladen des Speichers: Während der Hochtarifzeiten, wenn der Preis bei 35 Cent/kWh liegt, wird der gespeicherte Strom genutzt.

Durch diese Strategie können die Stromkosten optimiert werden.

Ein einfaches Beispiel zeigt dies:

Niedrigtarif (20 Cent/kWh): Das Laden des Speichers für 10 kWh kostet 2 EUR.
Hochtarif (35 Cent/kWh): Die Nutzung des gespeicherten Stroms für 10 kWh spart 3.50 EUR, was eine Ersparnis von 1.50 EUR pro 10 kWh ergibt.

Wirtschaftlichkeit und Flexibilität

Ein dynamischer Stromtarif bietet nicht nur unmittelbare Kosteneinsparungen, sondern auch eine größere Flexibilität:

Anpassung an Marktpreise: Das Unternehmen kann flexibel auf Marktpreisänderungen reagieren und den Verbrauch an die günstigsten Zeiten anpassen.
Reduzierte Spitzenlastkosten: Der Einsatz eines Batteriespeichers kann Lastspitzen glätten, was zusätzlich die Netzentgelte reduzieren kann.